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Berlioz: Predecessors and Contemporaries

Berlioz and Wagner

Original German text of documents cited

    This page presents the original German text of several documents cited in English and French translations in the page Berlioz and Wagner: letters from the correspondence between Wagner and Liszt, and excerpts from Wagner’s Mein Leben. The spelling of the original editions has been preserved.

Letters

SB = Richard Wagner, Sämtliche Briefe vols. 1- (Leipzig, 1979- )
WL
= Briefwechsel zwischen Wagner und Liszt, 2 vols. (Leipzig, 1910)

1852

Liszt to Wagner, 7 April (WL no. 70):

[…] Ueber die Aufführung der Berlioz’schen Oper bringt Hans [von Bülow] die detaillirtesten Nachrichten in der Brendel’schen Zeitschrift. – So viel sei nur noch von mir hinzugefügt, daß sich die Beweggründe, welche mich zu dieser Oper bestimmten, als gänzlich richtige und für das weitere Gedeihen meines hiesigen Wirkens günstig erwiesen haben. Warum Cellini in Weymar? ist eine Frage, die ich nicht Jedem gegenbüber zu beantworten brauche, deren factische Lösung sich aber so herausstellen wird, daß wir damit zufrienden sein können. – Vielleicht has Du selbst anfangs nicht die Sache so practisch richtig aufgefaßt, als Du später erkennen wirst. Jedenfalls glaube ich daß, wenn Du nicht aufgelegt bist ins Himmelblau hineinzuschießen, Du mir Recht gibst. […]

Wagner to Liszt, 13 April (WL no. 71):

[…] Was ist Dir denn nur meinerseits über Deine Aufführung des "Cellini" zu Ohren gekommen? Mir scheint, Du setzest hierüber eine feindselige Ansicht von mir voraus? Diesen Irrthum möcht’ich Dir benehmen! Ich betrachte Dieses Dein Unternehmen als ein rein persönliches, von Deiner Neigung zu Berlioz Dir eingegebenes: was für ein Vieh müßte ich sein, wollte ich diese Neigung und dieses Unternehmen bekriteln! Oh, folgte doch jeder so seiner inneren Herzensmahnung, wie Du, oder besser noch: hätte doch jeder ein Herz, wie Du es hast! dann würde es bald anders stehen. Ich kann mich auch hierbei nur über Dich freuen. Nur von da ab, wo eine solche Herzensangelegenheit auch dem speculativen Verstande zurecht gelegt werden soll, muß ich finden, daß sich Irrthümer einschleichen, die als solche einem Dritten klar werden können. An die Konsequenzen, die Du – wie mir berichtet wurde – an die Aufführung des Cellini anknüpfest, vermag ich nicht durchaus zu glauben: das ist Alles! Kann dieser mein Unglaube aber das Geringste in meinem Urtheile über Deine Handlung ändern? Nicht im Geringsten! Mit ganzem Herzen sage ich: Du has recht gethan! und wünsche dazu, daß ich ganz so es zu Vielen sagen könnte! […]

Liszt to Wagner, 23 August (WL no. 78):

[…] Mitte November erwarte ich Berlioz, dessen Cellini (mit einem ziemlich beträchtlichen Schnitt) nicht bei Seite gelegt werden darf – denn trotz allen dummen Betisen, die darüber cursiren, ist und bleibt Cellini ein ganz bedeutendes und hochzustellendes Werk. – Sicherlich würde es Dir mannigfaltig zusprechen. […]

Wagner to Liszt, 8 September (WL no. 79):

[…] Dieß bringt mich auf Berlioz und Raff. Aufrichtig gesagt, es betrübt mich, daß Berlioz noch an die Bearbeitung seines Cellini gehen will oder soll! Wenn ich nicht irre, ist dieses Werk über 12 Jahre alt: hat sich denn Berlioz seitdem nicht weiter entwickelt, um etwas ganz Anderes zu machen? Welch ärmliches Zutrauen zu sich selbst, auf eine so frühere Arbeit wieder zurückkommen zu müssen. Bülow ist ganz richtig auseinandergesetzt, worin das Verfehlte des Cellini liegt: in der Dichtung, und in der unnatürlichen Stellung, in welche der Musiker dadurch gedrängt wurde, daß er durch rein musikalische Intentionen einen Mangel decken sollte, den eben nur der Dichter ausfüllen kann. Diesem Cellini wird Berlioz nun und nimmermehr aufhelfen: aber, wer gilt denn mehr, Cellini – oder Berlioz? Laßt doch den ersteren fahren, und helft dem zweiten auf! – Für mich hat es etwas Grauenhaftes, diese galvanischen Wiedererweckungsversuche mit anzusehen! Berlioz soll doch nur um des Himmelswillen eine neue Oper schreiben; es ist sein größtes Unglück, wen er dies nicht thut, denn nur Eines kann ihn retten: das Drama, und nur Eines muß ihn immer tiefer verderben, sein eigensinniges Umgehen dieses einzigen richtigen Ausweges, – und dieß wird nur bestärkt durch neues Befassen mit einem alten Versuche, bei dem ihn eben der Dichter im Stiche ließ, den er nur immer wieder durch seine Musik ersetzen will.
Glaub mir – ich liebe Berlioz, mag er sich auch mißtrauisch und eigensinnig von mir entfertnt halten: er kennt mich nicht, – aber ich kenne ihn. Wenn ich mir von Einem etwas erwarte, so ist dies von Berlioz: nicht aber auf dem Wege, auf dem er bis zu den Geschmacklosigkeiten seiner Faustsymphonie gelangte, – denn geht er dort weiter, so kann er nur doch vollständig lächerlich werden. Gebraucht ein Musiker den Dichter, so ist dieß Berlioz, und sein Unglück ist, daß es sich diesen Dichter immer nach seiner musikalischen Laune zurechtlegt, bald Shakespeare, bald Goethe sich nach seinem Belieben zurichtet. Er braucht den Dichter, der ihn durch und durch erfüllt, der ihn vor Entzücken zwingt, der ihm das ist, was der Mann dem Weibe ist. Ich sehe es mit Jammer, daß dieser über alle Maaßen begabte Künstler an dieser egoistischen Einsamkeit zu Grunde geht. Kann ich ihm helfen?? –
Du willst den Wiland nicht: ich halte das Gedicht für schön, kann es aber für mich nicht mehr ausführen. Willst Du es Berlioz anbieten? Vielleicht wäre Henri Blaze, der Mann, es französich zu bearbeiten? […]

Wagner to Liszt, 3 October (WL no. 81):

[…] Weiß Gott, habe ich Dir über Berlioz oder Raff etwas geschrieben, was Du dahin mißverstanden hättest, als hätte ich etwas gegen sie? Ich habe geredet, wich ich’s aus der Ferne verstehe, und namentlich mit Berlioz habe ich’s nur gut gemeint. […]

Liszt to Wagner, 7 October (WL no. 82):

Du bist gänzlich im Wahren, liebster Freund, wenn Du den Knoten des Berlioz’schen Prozesses der Dichtung zuschreibst, und meine Meinung stimmt darin Vollkommen mit der Deinen überein – blos warst Du irrthümlich benachrichtigt, da Du glaubst, Berlioz habe eine Umarbeitung seines Cellini vorgenommen. Dies ist nicht der Fall – es handelt sich einfach um einen sehr beträchtlichen Schnitt (ungefähr ein ganzes Tableaux), den ich Berlioz vorgeschlagen, und den er für gut befunden – so daß bei der nächsten Vorstellung Cellini in 3 Tableaux gegeben wird anstatt vier. Wenn es Dich interessirt, so schicke ich Dir das neue Libretto nebst dem vorigen, und ich denke Du wirst die Abänderung und Zusammenstellung der beiden letzten Tableaux in eines billigen. – Ich danke Dir freundschaflichst für Deine Offerte den Wiland Berlioz zukommen zu lassen, und werde bei Gelegenheit seiner Anwesenheit in Weymar mich darüber mit ihm besprechen. Leider ist zu befürchten, daß die Pariser nicht daran gehen wollten – und Henry Blaze is keinesfalls der Mann, der solch einen Stoff dichterisch verarbeiten und ihm gerecht werden könnte. Vor allem aber bilde Dir ja nicht ein, liebster bester Freund, daß ich Dir irgend eine Aeußerung über Diesen or Jenen übel zu deuten vermöchte. Meine Sympathie für Dich und meine Bewunderung für Deinen göttlichen Genius sind wahrhaft zu ernst und innig, um daß ich Deine unerläßlichen Folgerungen verkennen dürfte. Du kannst und sollst nicht anders sein, als Du bist, und so verehre, begreife und liebe ich Dich mit ganzer Seele. […]

1853

Wagner to Liszt, 25 August (WL no. 123):

[…] Grüße Berlioz: er ist ein närrischer Kauz; er ist noch nicht da angekommen, wo ihm die Millionäre einzig helfen könnten. Aber er ist ein nobler Kerl. […]

Wagner to Liszt, 12 September (WL no. 124):

[…] Paris beginnt mir in der Vorstellung fast unangenehm zu werden; ich fürchte mich vor Berlioz, mit meinem Schlechten Französisch bin ich verloren. […]

Liszt to Wagner, 31 October (WL no. 135):

[…] – Das Übrige [everything apart from Wagner’s works performed in Weimar] is mir ganz Wurst; mit der einzigen Ausnahme, Berlioz’s Cellini, für welchen ich eine große Vorliebe beibehalte, worin Du mir nicht Unrecht geben wirst, wenn Du das Werk genauer kennst. […]

1854

Liszt to Wagner, 21 February (WL no. 145):

[…] Berlioz kommt wieder Ende März nach Hannover und geht dann nach Dresden, wo er ein paar Conzerte im Theater dirigieren wird. Fischer schrieb mir neulich von einer "Cellini"-Aufführung in Dresden. – Dies ist noch ein Geheimniß – welches ich für meinen Theil sehr bald veroffentlicht wünsche. Die Oper is das frischeste, gerundeste Werk von Berlioz, und die Pariser und Lond’ner Chute desselben gemeine Niederträchtigkeiten und Unverständniß. Es wäre schön, wenn ihm eine Eclatante Revanche, sowie er sie verdient, bieten mochte. […]

1855

Wagner to Liszt, 5 July (WL no. 187):

[…] Einen wahren Gewinn bringe ich aus England mit: eine herzliche und innige Freundschaft, die ich für Berlioz gefaßt, und die wir beide geschlossen. Ich hörte ein Conzert der Newphilharmonie unter seiner Leitung, und war allerdings wenig von seiner Aufführung der Mozart’schen G-moll-Symphonie erbaut, und hatte ihn wegen der Execution seiner Romeo und Julie-Symphonie, die sehr ungenügend war, zu bedauern. Einige Tage darauf waren wir aber allein bei Sainton zu Tisch: er war sehr lebhaft, und meine in London gemachten Fortschritte im Französischen erlaubten mir, während eines fünfstündigen Zusammenseins alle Materien der Kunst, der Philosophie und des Lebens in reißender Mittheilung mit ihm zu besprechen. Ich gewann dadurch eine tiefe Sympathie für meinen neuen Freund; er wurde mir ein ganz anderer, als er mir früher war; wir fanden uns plötzlich aufrichtig als Leidensgefährten, und ich kann mir – glücklicher als Berlioz. – Nach meinem letzten Conzerte besuchte er mich noch mit meinen übrigen wenigen Londoner Freunden; seine Frau war auch mit; wir blieben bis früh 3 Uhr beisammen, und trennten uns für dießmal unter herzlichen Umarmungen. – Ich sagte ihm dann, Du wolltest mich im September besuchen, und bat ihn, sich bei mir mit Dir Rendez-vous zu geben; hauptsächlich schien ihn der Geldpunkt dabei zu geniren. Gewiß aber käme er gern. Melde ihm doch genau, wann Du kommst. […]

Liszt to Wagner, 10 July (WL no. 188):

[…] Einstweilen erfreue ich mich auch über Deine freundschaftlichen Beziehungen mit Berlioz. Von allen jetzigen Componisten halte ich ihn für Denjenigen, mit welchem Du am einfachsten, offensten und interessantesten verkehren kannst. Er ist ein ehrlicher, prächtiger, gewaltiger Kerl, Alles in Allem genommen, und gleichzeitig mit Deinem Brief erhielt ich einen von Berlioz, worin er mir unter anderm folgendes mittheilt: (Auszüge aus CG no. 1987)

Wagner to Liszt, early September (WL no. 192):

[…] Dein Aufsatz über die Harold-Symphonie war sehr schön und hat mich sehr wieder erwärmt. Morgen schreibe ich Berlioz: er soll mir seine Partituren schicken: mich wird er nie recht kennen lernen; die Unkenntniß der deutschen Sprache wehr ihm dies; er wird mich immer nur in trügerischen Umrissen sehen können. So will ich denn mein Vorrecht ehrlich gebrauchen, und ihn desto näher mir zuzuführen suchen. […]

1858

Wagner to Hans von Bülow (SB IX no. 118; 10 February, Zürich):

[…] Man muss nichts auf Bestellung machen, selbst wenn’s Fürstin W.[ittgenstein] bestellte. Das habe ich wieder an Berlioz unglücklichen Operntexte gemerkt; mich hat, als er mir ihn vorlas, ein Grauen befallen, das mich wünschen macht, nie wieder mit B.[erlioz] zusammen zukommen, weil ich mich und die Welt nicht so künstlich täuschen kann, als nöthig ist, um wieder Berlioz in der Täuschung über mich und sich zu erhalten. Ihn so da sitzen zu sehen, brütend über das Schicksal dieser Absurdität ohne Namen, als ob davon das Heil der Welt und seiner Seele abhänge, ist für mich zu stark. […]

1860

Wagner in Paris to Liszt, 22 May (WL no. 301a):

[…] Dann las ich Berlioz’s neuestes Feuilleton von heute über Fidelio. Ich habe Berlioz seit meinem Conzert nicht wieder begegnet: ich war es vorher, der ihn stets aufsuchen oder einladen mußte, – er bekümmerte sich nie um mich. Es hatte mich sehr traurig gemacht: böse war ich ihm nicht; nur frag ich mich, ob der liebe Gott nicht besser die Weiber lieber aus seiner Schöpfung ausgelassen hätte: sie nützen ungeheuer selten etwas; ganz in der Regel aber schaden sie uns, ohne am Ende selbst etwas davon zu haben. An Berlioz hatte ich es einmal wieder bis zu anatomischer Genauigkeit studiren können, wie eine böse Frau einen ganzen brillanten Mann ganz nach Herzenslust ruiniren und bis zur Lächerlichkeit herabbringen kann. Was mag nun ein so armer Mann dabei für Genugthuung finden? Vielleicht die traurige, das übelste Theil seines Wesens so recht eklatant zur Geltung gebracht zu haben! – Ich sah, wie gesagt, Berlioz seitdem nicht wieder. Da las ich heut’ seinen Artikel. Der machte mir solche Freude, daß ich auf die Gewißheit hin, von ihm colossal mißverstanden zu werden, in meinem gräulichen Französisch ihm folgendes Billet schrieb:

Cher Maître! (ich weiß nämlich, daß ihm meine Vertraulichkeit gênant geworden ist.) Je viens de lire votre article sur Fidelio. Soyez en mille fois remercié! C’est une joie toute spéciale pour moi d’entendre ces accents purs et nobles de l’expression d’une âme, d’une intelligence si parfaitement comprenant et s’appropriant les secrets les plus intimes d’un autre héros de l’art: il y a des moments, où, je suis presque plus transporté en apprenant cet acte d’appréciation, que par l’œuvre appréciée elle-même, puisque celà nous témoigne infailliblement qu’une chaîne, ininterrompue d’intime parenté rallie entre eux les grands esprits, qui – par ce seul lien – ne tomberont jamais dans l’incompris. Si je m’exprime mal, j’espère pourtant, que vous me ne comprendrez pas mal: » – [= CG no. 2503]

 Gott weiß nun, wie er dieses Kauderwälsch aufnimmt: Wenn er mich diesmal nicht verstehen will, fürchte ich ihm mit meinem Französisch wenigstens guten Grund dazu gegeben zu haben. Nichts desto weniger erfüllte es mich mit einer eigenen Wärme, diese Zeilen an den Unglücklichen abzuschicken. […] Grade auch Berlioz[’s] Artikel über Fidelio hatte mir deutlich wieder gezeigt, wie allein der Unglückliche steht, und daß auch Er so zart und tief empfindet, daß ihn die Welt nur beleidigen, und seine beleidigte Gereiztheit misbrauchen kann, daß sie und die ihn umgebenden Einflüsse ihn in wunderbare Irre führen, und sich selbst ihm so entfremden kann, daß er unwissend gegen sich selbst schlägt. Aber grade durch dieses tolle Phänomenon hindurch erkannte ich, daß der Hochbegabte nur wieder den sehr Hochbegabten zum eigentlich erkennenden Freunde haben kann, und das bestimmte mich zu der Einsicht, daß in dieser Gegenwart doch nur wir drei Kerle eigentlich zu uns gehören, weil nur wir uns gleich sind; und das sind – Du – Er – und Ich! – Aber das muß man ihm am allerwenigsten sagen: er schlägt aus, wenn er’s hört. Armer Teufel so ein geplagter Gott! – […]

Excerpts from Wagner: Mein Leben

    The text used is that of the 1911 edition, to which page references are given.

Mein Leben I.229-31:

Mit einer Fortsetzung der Novelle unter dem Titel: « Das Ende eines Musikers in Paris », französisch: « Un musicien étranger à Paris », nahm ich Rache für alle mir widerfahrene Schmach. Sie gefiel Schlesinger bei weitem weniger, trug mir aber namentlich von seinem armen Commis rührende Beifallsbezeugungen, und von H. Heine den Lobspruch: « so etwas hätte Hoffmann nicht schreiben können », ein. Selbst Berlioz rührte sich, und gedachte in einem seiner Feuilletons des Journal des Débats mit Anerkennung meiner Novelle. Ein weiterer musik-ästhetischer Aufsatz: « über die Ouverture » wendete mir seine, jedoch nur in Gespräch mitgetheilte, Sympathie namentlich dafür zu, dass ich, mein Prinzip für diese Gattung von Composition damit erhellend, Gluck’s Ouverture zur « Iphigenie in Aulis » als Muster hinstellte.

Diese Annäherung ermuthigte mich zu dem Versuch, mich mit Berlioz enger zu befreunden. Wohl war ich ihm bereits seit länger in dem Schlesinger’schen Geschäftsbureau, wo ich ihn seitdem öfters antraf, vorgestellt. Ein Exemplar meiner « deux grenadiers » hatte ich ihm überbracht, konnte von ihm darüber jedoch nichts andres herausbringen, als dass er nur ein wenig Gitarre spiele, und es sich nicht auf dem Klavier vorspielen könne. Dagegen hatten seine grossen Instrumentalcompositionen, welche ich schon im vorangehenden Winter verschiedentlich unter seiner Leitung gehört, einen ungemein anregenden Eindruck auf mich hinterlassen. In jenem Winter (1839-1840) führte er in drei verschiedenen Aufführungen, von denen ich einer beiwohnen konnte, zum ersten Male seine « Romeo und Julie »-Symphonie auf. Diess war mir allerdings eine neue Welt, in welcher ich mich, ganz den empfangenen Eindrücken gemäss, mit voller Unbefangenheit zurecht zu finden suchte. Zunächst hatte die Gewalt der nie zuvor von mir geahnten Virtuosität des Orchester-Vortrages auf mich geradezu betaübend gewirkt. Die phantastische Kühnheit und scharfe Präcision, mit welcher hier die gewagtesten Combinationen, wie mit den Händen greifbar, auf mich eindrangen, trieben mein eignes musikalisch-poetisches Empfinden mit schonungslosem Ungestüm scheu in mein Inneres zurück. Ich war ganz nur Ohr für Dinge, von denen ich bisher gar keinen Begriff hatte, und welche mir zu erklären suchen musste. In « Romeo und Julie » hatte ich allerdings haüfig und andauernd Leeren und Nichtigkeiten empfunden, was mich um so mehr peinigte, als ich andrerseits von den mannigfachen hinreissenden Momenten in diesem, durch seine Ausdehnung und Zusammenstellung in Wahrheit dennoch verunglückten Kunstwerke, mich bis zur Vernichtung jeder Möglichkeit eines Widerspruchs überwältigt fand. Dieser neuen Symphonie liess Berlioz im gleichen Winter noch Wiederaufführungen seiner « Sinfonie fantastique » und seines « Harald » folgen. Hatte ich in der « Sinfonie fantastique » namentlich den eingewobenen musikalischen Genre-Bildern, der « Harald »-Symphonie jedoch fast gänzlich in jeder Hinsicht mit staunender Ergriffenheit folgen können, so hatte die neueste Arbeit des wundersamen Meisters, seine « Trauersymphonie für die Opfer der Julirevolution », welche er im vergangenen Sommer 1840 zur Feier der Beisetzung der Juligefallenen unter der Saüle des Bastilleplatzes, für eine ungeheuere, auf das geistvollste von ihm combinirte Militärmusik aufführte, mich vollends mit der Grösse und Energie dieser in seiner Art einzigen und ganz unvergleichlichen Künstlernatur bekannt gemacht, ohne dass ich jedoch eine seltsame, tiefe und ernstliche Beklommenheit dem Totaleindruck dieser Erscheinung gegenüber hätte überwinden können. Es blieb mir eine Scheu vor etwas Fremden, mit welchem ich nie vollständig vertraut werden würde, zurück, und diese Scheu nahm den Charakter eines bedenkenvollen Nachsinnens darüber an, dass ich von einem grösseren Berlioz’schen Werke mich ebenso hingerissen, als zu Zeiten auch unleugbar abgestossen, mitunter geradewegs gelangweilt fühlte. Das Problem, welches mich Jahre lang Berlioz gegenüber in peinlicher Spannung erhielt, gelang mir erst in viel späterer Zeit mir klar zum Bewusstsein zu bringen and zu lösen.

Gewiss war es, dass ich um jene Zeit mich schülerhaft klein neben Berlioz empfand; und so versetzte es mich denn in wahrhafte Verlegenheit, als Schlesinger jetzt den Erfolg meiner Novelle in einem mir günstigen Sinne auszubeuten beschloss, und mich aufforderte, in einem grossen, von der Redaktion der « Gazette musicale » zu gebenden Concerte, etwas für Orchester von mir aufführen zu lassen. […] (Wagner decides to perform his Columbus overture, but the rehearsals do not go well) […] Berlioz, welcher bei dieser Probe zugegen war, verhielt sich durchaus schweigsam; er ermuthigte nicht, widerrieth mir aber auch nicht, sondern bestätigte nur mit seufzendem Lächeln, dass es in Paris gar eine schwere Sache sei.

Mein Leben I.235:

Mir schien nichts als journalistische Arbeit übrig zu bleiben, die, so wenig gewinnreich sie war, mir doch einzig zugleich einigen Erfolg verschafft hatte. Für die « Gazette musicale » hatte ich noch im vergangenen Winter einen grösseren Aufsatz über Weber’s « Freischütz » geliefert, welcher auf die damals bevorstehende Aufführung desselben in der grossen Oper, mit der Zuthat der Berlioz’schen Recitative, vorbereiten sollte. Es scheint, dass ich mit diesem Aufsatze zunächst Berlioz’ Abneigung mir zuzog. Ich hatte nicht umhin gekonnt, auf das so Missliche des Vorhabens aufmerksam zu machen, gerade dieses, der Form nach auf dem älteren Singspiel begründete Werk, durch Zuthaten, welche seine ursprünglichen Dimensionen gänzlich entstellen müssten, dem luxuriösen Repertoir jenes Theaters einzureihen.

Mein Leben I.346:

Ueber seinen [Spontinis] endlich erfolgten Tod theilte mir Berlioz, der sein Sterbelager nie verliess, mit, dass der Meister sich auf das Aeusserste gegen sein Sterben gestraübt habe; wiederholt rief er « je ne veux pas mourir, je ne veux pas mourir! » Als ihn Berlioz tröstete: « comment pouvez-vous penser mourir, vous, mon maître, qui êtes immortel! » verwies ihm diess Spontini ärgerlich: « ne faites pas de mauvaises plaisanteries! »

Mein Leben II.597:

Auch hier kam es wieder zum Vorlesen, nämlich des letzten Aktes der « Götterdämmerung », somit des ersehnten Schlusses des Ganzen. Berlioz, welcher während dem anlangte, betrug sich dem Missgeschicke dieser Vorlesung gegenüber mit recht freundlichem Anstande. Bei ihm brachten wir einen andren Morgen zu, als er uns mit einem Frühstücke zum Abschied bewirthete; denn er selbst hatte bereits seine Musikalien gepackt, um sich auf eine Konzertreise nach Deutschland aufzumachen. Hier spielte mir Liszt aus dessen « Benvenuto Cellini » vor, und Berlioz sang dazu auf seine eigene trockene Weise.

Mein Leben II.616-18:

Einen sehr bedeutenden Zuwachs erhielt unsere kleine Gesellschaft durch die Ankunft Berlioz’, welcher von einer jüngeren Gesellschaft, « the new philharmonic society » zur Direktion zweier Konzerte ebenfalls nach London berufen worden war. […] Um diesen Konzerten aber doch einige Bedeutung zu geben, hatte man, wie erwähnt, Berlioz für einige derselben berufen. Hier hörte ich ihn denn einige klassische Musikwerke aufführen, wie unter anderen eine Mozart’sche Symphonie, und war darüber betreten, ihn, den sonst so energischen Dirigenten seiner eigenen Kompositionen, hier in dem allergewöhnliche Geleise der ordinären Taktschläger wiederzufinden. Verschiedene seiner eigenen Kompositionen, wie die effektvollsten Bruchstücke seiner Romeo und Julie-Symphonie, machten auch hier zwar wieder einen bedeutenden Eindruck auf mich; doch ward ich mir jetzt der eigenthümlichen Schwächen, an welchen selbst die schönsten Konzeptionen dieses ausserordentlichen Musikers leiden, genauer bewusst, als diess in jener früheren Zeit der Fall war, wo ich im Allgemeinen nur ein der Grösse des Eindruckes adäquates Unbehagen empfand. – Sehr angeregt fühlte ich mich aber gestimmt, als Sainton mich mit Berlioz einige Mal bei sich zum Mahle vereinigte. Plötzlich sah ich nun den gequälten, in mancher Beziehung bereits abgestumpften, und doch so seltsam begabten Menschen vor mir. War meine Ankunft in London mehr aus einem Triebe der Zerstreuung und aus dem Verlangen nach äusserer Anregung herbeigeführt worden, so durfte ich mich völlig glücklich und wie in heiteren Wolken schwebend dünken, wenn ich dagegen den um so vieles älteren Berlioz nur dem Verdienste einiger Guineen nachstreben hier angekommen sah. Ich gewährte in ihm nur Ermüdung und Hoffnungslosigkeit, und empfand plötzlich ein tiefes Mitleiden für diesen Menschen, dessen alle seine Nebenbühler weit überragende Begabung mir andererseits so offen lag. Berlioz schien die Stimmung, welche ich ihm in heiterster Ungezwungenheit entgegentrug, wohlthätig zu berühren; der sonst so kurz zugespitzte, fast verschlossen sich gebende Mensch, thaute ersichtlich in den gut gelaunten Stunden unseres Umganges auf. Er erzählte mir viel Drolliges von Meyerbeer, und der Unmöglichkeit, seinem einschmeichelnden und ewig zu lobenden Artikeln verlockenden Benehmen zu entgehen. Der ersten Aufführung seines Propheten habe er das übliche « Dîner de la veille » vorangehen lassen; da Berlioz sein Ausbleiben davon entschuldigte, machte ihm Meyerbeer hierüber zärtliche Vorwürfe und forderte ihn auf, das grosse Unrecht, was er ihm hierdurch zufüge, durch einen « recht hübschen Artikel » über seine Oper gut zu machen. Berlioz erklärte, es sei unmöglich, in einem Pariser Blatte etwas gegen Meyerbeer zur Aufnahme zu bringen. – Schwieriger war es mir, mit ihm über innigere künstlerische Angelegenheiten mich zu verständigen, da hier stets der fertige und in sicheren Pointen sich aussprechende Franzose sich mir zu erkennen gab, welcher in seiner eigenen Sicherheit nie den Zweifel darüber aufkommen lassen konnte, ob er den Anderen denn auch nur richtig verstanden habe. Da ich mich gemüthlich erwärmt hatte, suchte ich, der ich zu meinem eigenen Erstaunen hier auch plötzlich der französischen Sprache mächtig wurde, mich über das Geheimniss der « künstlerischen Konzeption » gegen ihn auszudrücken. Ich suchte hierbei die Kraft der Lebenseindrücke auf das Gemüth zu bezeichnen, welche uns in ihrer Weise gefangen hielten, bis wir uns ihrer durch die einzige Ausbildung der innersten Seelenformen, welche keineswegs durch jene Eindrücke hervorgerufen, sondern aus ihrem tiefen Schlummer nur eben angeregt worden waren, gänzlich entledigten, so dass das künstlerische Gebilde uns dann keineswegs als eine Wirkung des Lebenseindruckes, sondern im Gegentheile als eine Befreiung davon erschien. Hier lächelte Berlioz, wie herablassend verständnissvoll, und sagte: « nous appelons cela: digérer ». Meiner Verwunderung über diese Art der prompten Auffassung meiner mühevollen Mittheilungen entsprach übrigens schliesslich auch das äussere Verhalten meines neu gewonnenen Freundes. Ich lud ihn ein, meinem Abschiedskonzerte, und nach diesem noch einem kleinen Abschiedsmahle, welches ich meinen wenigen Freunden in meiner Wohnung gab, beizuwohnen. Von diesem letzteren entfernte er sich bald under Angabe eines Unwohlseins; die zurückgebliebenen Freunde machten mir jedoch keinen Hehl daraus, dass sie glaubten, Berlioz sei über den sehr enthusiastischen Abschied, welchen zuvor das Publikum von mir genommen, verstimmt gewesen.

Mein Leben II.625

Auch ein hübscher Brief Berlioz’s erfreute mich, mit dem er mir sein neues Buch « les soirées de l’orchestre » übersandte, welches mich, trotzdem alles Groteske in des Autors Geschmacke hier nicht minder wie in seinen Kompositionen befremdend auf mich wirkte, doch anregend unterhielt.

Mein Leben II.663

Jetzt suchte ich auch meinen in London neu gewonnenen Freund Berlioz auf, und fand ihn im Ganzen freundlich gestimmt. Ich hatte ihm mitgetheilt, dass ich eben nur für einen kurzen Ausflug zu meiner Zerstreuung in Paris eingekehrt sei. Er war damals mit der Ausführung der Komposition einer grossen Oper « die Trojaner » beschäftigt; um von dem Werke einen Eindruck zu gewinnen, lag mir von Allem daran, das Gedicht, welches er selbst verfasst hatte, kennen zu lernen. Er verwendete einen Abend dazu, mir allein dasselbe vorzulesen: hierbei ward mir sehr übel zur Muthe, sowohl was die Konzeption der Dichtung selbst, als andrerseits seinen sonderbar trockenen und dabei theatralisch affektirten Vortrag anbelangte. Ich glaubte namentlich in dem letzteren auch den Charakter der Musik zu gewahren, in welchem er seinen Text komponirt haben möchte, und verfiel darüber in vollständige Trostlosigkeit, da ich anderseits ersah, dass Berlioz dieses Werk für das Hauptwerk, und seine zu erzielende Aufführung für den Hauptzweck seines Lebens ansähe.

Mein Leben II.706-8:

Jetzt erschien bereits nichts wichtiger, als mir ein ausgezeichnetes Orchester zusammenzubringen, und es für meine Konzerte in Verpflichtung zu nehmen, wofür zunächst meine beiden Agenten vollauf zu thun hatten. In Folge ihrer Bemühungen in dieser Angelegenheit gewann ich nun auch die ersten Anzeichen einer bisher nicht vermutheten feindseligen Haltung meines alten Freundes Berlioz gegen mich und meine Unternehmung.

Noch voll von den guten Eindrücken, welche mein Zusammentreffen mit Berlioz im Jahre 1855 in London auf mich zurückgelassen, und welche er selbst durch eine freundschaftliche Correspondenz mit mir einige Zeit unterhalten hatte, war ich sogleich nach meiner diessmaligen Ankunft in dessen Wohnung gegangen; da ich ihn hier nicht antraf, kehrte ich auf die Strasse zurück, wo ich nun Berlioz im Nachhausgehen begegnete, und zu bemerken hatte, dass mein Anblick ihm einen krampfhaften Schrecken verursachte, welcher sich in seiner Physiognomie und ganzen Haltung in wahrhaft grauenhafter Weise ausdrückte. Keinen Augenblick im Zweifel darüber, wie es zwischen ihm und mir stünde, verbarg ich meinen eigenen Schrecken unter der andrerseits natürlichen Besorgniss für seinen Befinden, von welchem er mir auch sogleich versicherte, dass es höchst qualvoll sei, da er gegen die heftigen Anfälle einer Neuralgie nur noch durch die Elektrisirmaschine, von deren Gebrauch er so eben nach Hause zurückkehre, sich aufrecht erhalten könne. Um seine Schmerzen nicht zu vermehren, erbot ich mich, sogleich ihn zu verlassen, was ihn jedoch wieder bis dahin beschämte, dass er mich dringend ersuchte, nochmals in seine Wohnung mit ihm hinauf zu steigen. Hier gelang es mir, ihn durch die wahrhaftige Eröffnung meiner Absichten auf Paris einigermassen freundlich zu stimmen: selbst ein von mir vermuthlich auszuführendes Konzert-Unternehmen sollte nur den Zweck haben, die nöthige Aufmerksamkeit des Publikums mir so weit zuzuwenden, als es für das Zustandebringen einer deutschen Oper, durch welche ich mir meine, von mir selbst noch nicht gehörten, Werke vorführen zu lassen wünschte, erforderlich sei; wogegen ich auf eine französische Aufführung des « Tannhäuser », wie sie der Direktor Carvalho im Sinne gehabt zu haben schien, durchaus verzichtete. – Im Folge dieser Erklärungen gerieth ich für einige Zeit mit Berlioz in ein ganz erträgliches, ja anscheinend durchaus freundschaftliches Vernehmen. So glaubte ich denn auch meine Agenten im Betreff der Acquisition von Orchester-Musikern für die projektirten Konzerte sehr wohl darauf anweisen zu können, in dieser Angelegenheit den gewiss sehr kundigen Rath meines erfahrenen Freundes zu Hülfe zu nehmen. Auch meldeten jene mir, dass Berlioz sich anfänglich theilnahmvoll bezeigt, dass diess aber sich plötzlich geändert habe, als eines Tages Madame Berlioz zu ihren Verhandlungen in das Zimmer getreten, und in den, ärgerlicher Verwunderung vollen Ausruf ausgebrochen sei: « Comment, je crois que vous donnez des conseils pour les concerts de Mr Wagner? » In Bezug auf diese Dame hatte Belloni in Erfahrung gebracht, dass sie soeben ein kostbares Bracelet von Meyerbeer zugesandt erhalten haben. « Rechnen Sie nicht auf Berlioz! » Mit dieser Ermahnung war seitens meines kundigen Agenten diese ganze Angelegenheit in Ordnung gebracht.

Mein Leben II.716:

Ein wahrhaft ärgerliches Aufsehen erregte jedoch Berlioz mit einem anfänglich in gewundenen Ausdrücken sich abmühenden, schliesslich in offenbar perfide Suppositionen sich ergehenden Artikel im Journal des Débats. Diesem, als meinem alten Freunde, entschloss ich mich sein schlechtes Benehmen nich so leicht hingehen zu lassen, und antwortete ihm mit einem Briefe, welchen ich mit höchster Mühe in ein gutes Französich übersetzen, sowie mit einiger Beschwerde in das Journal des Débats einrücken liess. Es schien nun, dass gerade dieser Brief Solche, auf welche mein Konzert selbst bedeutend gewirkt hatte, in einem sehr lebhaften Sinne mir zuwendete.

Mein Leben II.731:

Ich improvisirte eigens für sie [Mme Kalergis] eine Audition des zweiten Aktes von « Tristan », bei welcher Mme Viardot, die ich mir bei dieser Gelegenheit näher befreundete, mit mir gemeinschaftlich die Gesangpartien übernehmen sollte, während ich für das Klavierspiel Klindworth aus London auf meine Kosten mir kommen liess. Diese sehr merkwürdige intime Aufführung ging im Hause der Viardot vor sich; ausser Madame Kalergis, für welche sie einzig stattfand, war nur Berlioz noch zugegen. Für seine Hinzuziehung hatte sich Mme Viardot ganz besonders verwendet, wie es schien, in der sehr bestimmten Absicht, die zwischen mir und Berlioz entstandenen Verstimmungen zu verwischen. Welchen Eindruck die unter solchen Umständen vor sich gehende Aufführung dieses exzentrischen Fragments auf die Betheiligten und Anwesenden hinterliess, ist mir undeutlich geblieben; Mme Kalergis blieb stumm, Berlioz äusserte sich einzig anerkennend über die « Chaleur » meines Vortrages, der sich allerdings von dem meiner Assistentin, welche Alles meist nur mit halber Stimme andeutete, merklich genug unterscheiden mochte. Von der hieraus entstehenden Situation schien besonders Klindworth zu grossem Unmuth berührt worden zu sein; er hatte sich zwar seiner Aufgabe vortrefflich entledigt, erklärte aber bei der Wahrnehmung des Benehmens der Viardot, welche vermuthlich aus Rücksicht auf den anwesenden Berlioz zu jener Lauheit im Vortrage ihrer Partie bestimmt worden sei, vor Aerger sich verzehrt zu haben.

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